Ein
Hundehalter sieht aus dem Fenster und stellt fest: Das Wetter ist
traumhaft. Die Sonne scheint, es ist trocken und recht mild und kein
Windchen weht. Die idealen Bedingungen für eine herrliche Runde mit
dem Hündchen.
Ein
Rumpelhalter sieht aus dem Fenster und stellt fest: Das Wetter ist
traumhaft, Sonnenschein und trocken – MIST! Das bedeutet nämlich:
Höchstwahrscheinlich sind jetzt einige mit ihren Vierpfötern
unterwegs. Ich freue mich inzwischen mehr über Regen, besser noch
Hagel und Sturm. Alternativ liebäugle ich auch mit den Runden um
Mitternacht oder in den frühesten Morgenstunden.
Aber
was hilft das schon. Wir müssen raus und ich kann und will meine
Tage nicht immer nach Mistwetter und unmöglichen Zeiten ausrichten.
Also geht es los. Und wird nach nur wenigen Metern schon zur
Katastrophe.
Ein
uns noch unbekannter Dobermann samt Herrchen kommen uns entgegen. Ca.
15m bevor wir Nase an Nase stehen, erstreckt sich links von uns eine
weite Wiesenlandschaft, auf die ich ausweichen möchte. Tun wir auch,
aber in genau diesem Moment denkt sich Rumpel wohl, dass man den
Dobermann aber doch nochmal eben die Meinung sagen muss. Er dreht
sich um und ballert los. Der Dobi steigt ein und wieder einmal stehe
ich etwas hilflos da und habe meine liebe Mühe, die knapp 40 Kilo
Wut und Schaum zu halten, die in alle Richtungen springt und dabei
einen Mordszirkus macht. Ich lasse mich anstecken und bin bald auch
Wut und Schaum. Ja ja, Souveränität zeichnet einen Rudelchef aus,
aber ich bin gerade nicht souverän, sondern ziemlich sauer. Kann
dieser blöde Köter an meiner Leine nicht einfach mal die Klappe
halten. Dobi und Herrchen sind mittlerweile verschwunden, Rumpel
fährt langsam runter, ich schnappe noch nach Luft und setze mich ins
Gras, um auch erstmal wieder meine Fassung einzusammeln. Nach ein
paar Minuten stapfen wir weiter. Rumpel merkt, dass ich mächtig
angepisst bin und verhält sich unauffällig. Aber nicht all zu
lange. Es folgen im weiteren:
- Nicht kommen, wenn er gerufen wird
- ein weiterer Hund wird angemobbt
- An der Leine ziehen
- der nächste Hund, der nächste Kollaps
Super,
das sind Runden, an denen ich mich ernsthaft frage, warum ich dieses
Ungeheuer so oft so toll finde. Rumpel kann echt ein Ätzbär sein.
Den letzten Kilometer legen wir dann doch noch friedlich zurück, er
hat für den Moment kapiert, dass ich wirklich und absolut nicht
einverstanden bin – außerdem, und wohl entscheidend, begegnen wir
niemandem mehr.
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