21.02.2015

reine Einstellungssache

17.02.2015
Noch grippal angeschlagen, habe ich mir nach einem Arztbesuch meinerseits, das Tier geschnappt, um seinerseits für Erleichterung zu sorgen.
Am Wanderweg-Parkplatz angekommen, sehe ich schon die ersten zwei Autos – das bedeutet, hier laufen wahrscheinlich noch irgendwo Hunde rum. Also wappnen auf Stunk und Stress und Gepöbel. Jedenfalls wenn es nicht bekannte Damen oder Kumpel sind. Da es davon nicht so viele gibt, wie unverschämte Arschlöcher auf vier Pfoten, die scheinbar noch nie vom Rumpel- bzw. Regelwerk gehört haben, ist die Wahrscheinlichkeit auf eine saftige Runde Zurechtweisung relativ groß. Also auf ins Getümmel; mit der leisen Hoffnung, man möge sich nicht so direkt begegnen.
Doch noch bevor der Komissar und Ordnungshüter aus dem Auto ist, sehen wir bereits das erste Mensch-Hund-Gespann auf den Parkplatz zusteuern.
Und siehe da, wofür so ein grippaler Matschschädel gut sein kann. Mir ist nämlich nach dem stundenlangen Wartezimmergewarte schon fast alles egal, hauptsache es passiert nicht in engen, kleinen, schlecht gelüfteten Räumen. Also lasse ich Rumpel an der langen Leine aus dem Auto hopsen und gehe los – nicht dem Gespann entgegen, aber da uns nur ca. 50m trennen, reichte das theoretisch (und praktisch!) aus, um ein riesen Gemotze anzufangen. Rumpel sieht sich die beiden zwar an, trabt dann aber entspannt an meine Seite und interessiert sich nicht weiter.
Primasupertoll!!! Und Käse rein.
Und schon nehmen die nächsten unsere Verfolgung auf. Auch hochspannend und unbedingt zu checken, aber auch hier reicht ein Blick auf die Distanz und dann beschließt er zum zweiten Mal, dass es ihm egal ist und er trabt fröhlich weiter neben mir. So Bällchen auspacken und losgejagt – der Hund, ich bin froh, dass ich einen Fuß vor den anderen bekomme.
Dem Ball hinterherjagen ist easy und null Problem. Ihn wieder in meine Richtung bringen und damit dem Feind entgegen – die andere Dame mit Strubbelhund folgt uns in ungefähr 150m-Abstand – ist sehr schwierig. Also schicke ich ihn einfach laufen. Wir biegen an der nächsten Weggabelung rechts ab, wie ich wenige Minuten später sehe, wenden sich unsere strubbeligen Verfolger nach links. Also kurz aufatmen und sich freuen, dass man in einer mirdochegal-Stimmung ist, die scheinbar Wunder hervor bringt.
Nach weiteren paar100 Metern sehen wir das nächste Unheil auf uns zukommen. Zwei Menschendamen und ein ganzer Flohzirkus – irgendwas zwischen sechs und zehn Minihunden, die alles zusammenkläffen, was sich bewegt oder nicht bewegt. Na, prima. Ich entscheide mich fürs ausweichen, da ich absehe, dass Rumpel und ich die Kreuzung zuerst erreichen werden. Also mal kurz den Matschweg Richtung Maar genommen und ein paar Meter weiter unten gewartet, dass die Ladys mit ihrem Mini-Sturmkommando vorbeiziehen. Doch noch bevor die auftauchen – sie sind offenbar nicht die schnellsten – erscheint – ich sehe es mehr an Rumpel als an dem, was da kommt – Milo, erklärter, absoluter Ätzfeind. Ich lasse Rumpel an der Leine, nehme nichts kürzer und denke mir, soll kommen was will, Milo nebst Frauchen nehmen den Weg oberhalb von uns vorbei. Rumpel macht ordentlich Bürste und scharrt mal im Matsch, breite Brust, Beine leicht nach außen gestellt „Komm du mir hierhin!“ - sagt aber wieder nichts. Ich bin erstaunt, glücklich, Primasupertoll! Für dich solls gelben Käse regnen!
So da tauchen auch die Damen auf. Rumpel schon in aufgeheizter Stimmung, ich immer erschöpfter und langsam am Ende meiner angeschlagenen körperlichen und mentalen Kraft, schlinge die Leine um einen Baum, verteile Käse und sage „such“. Rumpel irritiert, aber er sucht. Sehr unkonzentriert, aber er sucht. Sieht mal zu den kleinen Kackern, sucht aber doch weiter.
Nun aber zügig den freien Weg genutzt und ab zum Auto, reicht erstmal.

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