17.02.2015
Noch grippal angeschlagen, habe ich mir
nach einem Arztbesuch meinerseits, das Tier geschnappt, um
seinerseits für Erleichterung zu sorgen.
Am Wanderweg-Parkplatz angekommen, sehe
ich schon die ersten zwei Autos – das bedeutet, hier laufen
wahrscheinlich noch irgendwo Hunde rum. Also wappnen auf Stunk und
Stress und Gepöbel. Jedenfalls wenn es nicht bekannte Damen oder
Kumpel sind. Da es davon nicht so viele gibt, wie unverschämte
Arschlöcher auf vier Pfoten, die scheinbar noch nie vom Rumpel- bzw.
Regelwerk gehört haben, ist die Wahrscheinlichkeit auf eine saftige
Runde Zurechtweisung relativ groß. Also auf ins Getümmel; mit der
leisen Hoffnung, man möge sich nicht so direkt begegnen.
Doch noch bevor der Komissar und
Ordnungshüter aus dem Auto ist, sehen wir bereits das erste
Mensch-Hund-Gespann auf den Parkplatz zusteuern.
Und siehe da, wofür so ein grippaler
Matschschädel gut sein kann. Mir ist nämlich nach dem stundenlangen
Wartezimmergewarte schon fast alles egal, hauptsache es passiert
nicht in engen, kleinen, schlecht gelüfteten Räumen. Also lasse ich
Rumpel an der langen Leine aus dem Auto hopsen und gehe los – nicht
dem Gespann entgegen, aber da uns nur ca. 50m trennen, reichte das
theoretisch (und praktisch!) aus, um ein riesen Gemotze anzufangen.
Rumpel sieht sich die beiden zwar an, trabt dann aber entspannt an
meine Seite und interessiert sich nicht weiter.
Primasupertoll!!! Und Käse rein.
Und schon nehmen die nächsten unsere
Verfolgung auf. Auch hochspannend und unbedingt zu checken, aber auch
hier reicht ein Blick auf die Distanz und dann beschließt er zum
zweiten Mal, dass es ihm egal ist und er trabt fröhlich weiter neben
mir. So Bällchen auspacken und losgejagt – der Hund, ich bin froh,
dass ich einen Fuß vor den anderen bekomme.
Dem Ball hinterherjagen ist easy und
null Problem. Ihn wieder in meine Richtung bringen und damit dem
Feind entgegen – die andere Dame mit Strubbelhund folgt uns in
ungefähr 150m-Abstand – ist sehr schwierig. Also schicke ich ihn
einfach laufen. Wir biegen an der nächsten Weggabelung rechts ab,
wie ich wenige Minuten später sehe, wenden sich unsere strubbeligen
Verfolger nach links. Also kurz aufatmen und sich freuen, dass man in
einer mirdochegal-Stimmung ist, die scheinbar Wunder hervor bringt.
Nach weiteren paar100 Metern sehen wir
das nächste Unheil auf uns zukommen. Zwei Menschendamen und ein
ganzer Flohzirkus – irgendwas zwischen sechs und zehn Minihunden,
die alles zusammenkläffen, was sich bewegt oder nicht bewegt. Na,
prima. Ich entscheide mich fürs ausweichen, da ich absehe, dass
Rumpel und ich die Kreuzung zuerst erreichen werden. Also mal kurz
den Matschweg Richtung Maar genommen und ein paar Meter weiter unten
gewartet, dass die Ladys mit ihrem Mini-Sturmkommando vorbeiziehen.
Doch noch bevor die auftauchen – sie sind offenbar nicht die
schnellsten – erscheint – ich sehe es mehr an Rumpel als an dem,
was da kommt – Milo, erklärter, absoluter Ätzfeind. Ich lasse
Rumpel an der Leine, nehme nichts kürzer und denke mir, soll kommen
was will, Milo nebst Frauchen nehmen den Weg oberhalb von uns vorbei.
Rumpel macht ordentlich Bürste und scharrt mal im Matsch, breite
Brust, Beine leicht nach außen gestellt „Komm du mir hierhin!“ -
sagt aber wieder nichts. Ich bin erstaunt, glücklich,
Primasupertoll! Für dich solls gelben Käse regnen!
So da tauchen auch die Damen auf.
Rumpel schon in aufgeheizter Stimmung, ich immer erschöpfter und
langsam am Ende meiner angeschlagenen körperlichen und mentalen
Kraft, schlinge die Leine um einen Baum, verteile Käse und sage
„such“. Rumpel irritiert, aber er sucht. Sehr unkonzentriert,
aber er sucht. Sieht mal zu den kleinen Kackern, sucht aber doch
weiter.
Nun aber zügig den freien Weg genutzt
und ab zum Auto, reicht erstmal.
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