Dieser Songtitel aus den 80-ern
umschreibt Hundeliebe doch ganz schön. Vergesst Disneys Susi und
Strolch! Diese zuckerüberzogene Vermenschlichung mag putzig
anzusehen sein, kommt der Realität aber nicht einmal im Ansatz nahe.
Hunde gehen nicht gesittet beim Italiener eine Portion Nudeln essen,
Zärtlichkeiten sehen...anders...robuster aus, geflirtet wird mit
Körpereinsatz.
Heute
früh zum Feld gefahren, Kofferraum auf, Rumpel wartet, er
weiß, dass er hier ganz schlechte Chancen hat, irgendeinen Blödsinn
anzuzetteln. Die Umgebung kurz, zu kurz, gescannt, für gut befunden
und Rumpel aus dem Auto hopsen lassen. Noch zwei Bällchen
eingesteckt, umgedreht.... und gefragt, wo ist denn der Hund hin?
Blick leicht gehoben und da sehe ich ihn in einer Staubwolke am
Horizont kleiner werden. ???!!! Was'n das jetzt? So etwa einen
Kilometer entfernt sehe ich zunächst: Hunde! Verdammt! Aber wieso
rast er jetzt, wie gestört auf die zu? Eigentlich ist das eine
Entfernung, die können wir recht gelassen aushalten und haben genug
Kopf-Kapazitäten für die wichtigen Dinge – schnufen, pinkeln,
markieren, buddeln, Bällchen, usw. Außerdem ist Rumpel an der Leine
ein Teufel, im Freilauf ist er freundlich(er). Und dann sehe ich
genauer hin – und verstehe. Shiva und Nala. Kein Halten mehr, kein
Rückruf möglich. Also muss ich zügig hinterher. Meine Lungen
finden übermäßige Anstrengung noch immer nicht toll, aber darauf
kann ich jetzt keine Rücksicht nehmen. Herr T. ist gerade im Urlaub
und seine Tochter ist mit den Ladys unterwegs. Ich weiß ja nicht,
wie die das findet, wenn eine schwarze Staubwolke auf sie zu fegt und
die Mädels aufmischt. Verhindern kann ich es nicht mehr, aber ich
sollte guten Willen zeigen und reumütig einräumen, dass der
galoppierende Wahnsinn zu mir gehört. Also gehe ich so schnell es
geht hinterher. Rumpel ist längst angekommen und die Party steigt.
Aus der Staubwolke ist ein Sandsturm geworden, weil nun drei große
Hunde ein riesen Halligalli veranstalten. Sie freuen sich und ich
kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. Muss Liebe schön sein! Es
wird gerempelt und begrüßt, gehauen und geknufft, Staub und
Speichel fliegen und legen einen tarnfarbenen Panzer auf alle Hunde –
und Umstehenden. Die wenigen Pfützen, die da sind, werden einbezogen
und mit Pfotenkraft und Körpergewicht geleert. Töchterchen geht
einfach weiter – na gut. Vielleicht besser so, sie ist deutlich
sauberer gekleidet, als ich.
Ich versuche erst gar nicht, Rumpel zu
rufen, sehe ich doch, dass er gerade einfach nur im Jetzt und vor
allem im Hier ist. HIER sind die Ladys, HIER ist der Spaß, HIER wird
getobt, gebalgt und gejagt. Also gönne ich meinen Lungen eine kurze
Regeneration und verlangsame etwas. Nach ein paar Minuten lassen sich
auch wieder einzelne Hunde erkennen und Rumpel scheint sich zu
erinnern, dass er nicht alleine herkam. Sein Kopf schießt herum, ein
Scannen seinerseits. Dann sieht er mich und jetzt ahne ich eine
kleine Chance. Ich rufe ihn und klopfe mit der Hand aufs Bein. Im
gestreckten Galopp rast er mir entgegen. Das lässt doch jedem
Hundehalter das Herz aufgehen.
Ich begrüße ihn fröhlich und lasse
ihn kurz „bei-mir“ (unser „bei Fuß“) gehen. Ich schaue, was
die drei Damen tun. Die Affendame geht noch immer unbeirrt weiter,
die Vierpföterinnen hadern noch – Frauchen hinterher oder doch
noch einmal rumpeln? Rumpel sieht mich an „Och komm schon, bitte.
Darf ich, darf ich, darf ich?“ Na gut, ich gebe ihm das OK und
erneut verwandelt er sich in eine Staubwolke. Es folgt eine weitere
Runde rennen und freuen im Rudel.
Dann ist es bald gut. Mit dem Matsch bis in die Augen, aber sichtlich glücklich, kommt mein Hund auf mich zu und wir drehen ab in Richtung Auto.
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